Hormonhaushalt

Damit die Organe und Organsysteme koordiniert zusammenarbeiten können, müssen sie miteinander kommunizieren. Diese Verständigung funktioniert über das Nervensystem durch elektronische Reize und das Hormonsystem durch chemische Signale. 

 

Hormone wirken, indem sie vom Ort ihrer Bildung zum Ort ihrer Wirkung über das Blutgefäßsystem transportiert werden. Um Reaktionen im angesprochenen Zielorgan auszulösen, genügen schon sehr geringe Mengen eines Hormons. Hormone sind nicht artspezifisch, d.h. Hormone höherer Tiere können auch bei anderen Tieren und bei Menschen Wirkung zeigen. Deswegen können Hormone wie z. B. Östrogene, die in die Umwelt gelangen, erhebliche Probleme verursachen.

 

Das Hormonsystem wird auch als endokrines System bezeichnet, also ein System, das „nach innen absondert“. Deshalb spricht man bei Hormondrüsen auch von endokrinen Drüsen, da sie ihr Sekret (Hormone) ins Körperinnere abgeben. Die Abgabe von Hormonen aus den Drüsen erfolgt entweder reignisgesteuert oder stoßweise in regelmäßigen Rhythmen. Diese können im Bereich von Minuten (Insulin), Stunden (Hormone der Keimdrüsen), Monaten (Menstruationszyklus) oder jahreszeitlichen Abschnitten (Sexualhormone) ablaufen. Hormondrüsen gehören teils zum Nervensystem, teils zum Verdauungsapparat und teils zum Bauchfell. Hormone beeinflussen u.a. Wachstum, Stoffwechsel, Fortpflanzung, Psyche und Verhalten. Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen, die hormonähnliche Substanzen enthalten, diese nennt man Phytohormone. Andere Pflanzenwirkstoffe können die Produktion von Hormonen unterstützen, die Hormonproduktion modulieren oder gar hemmen.